GIS-curriculum

Modul 4 - Layer-Styling

Autor:in: Ketty

Pädagogische Einführung

In diesem Modul lernen Sie, wie Sie das visuelle Erscheinungsbild einer Karte durch die Auswahl geeigneter Symbole und Kartenfarben verändern können. Am Ende des Moduls sollten Sie Konzepte wie Kartensymbologie und Kartenstile kennen. Außerdem erlernen Sie die folgenden Fähigkeiten:

Technische Voraussetzungen

Voraussetzungen

Zusätzliche Ressourcen

Thematische Einführung

Lassen Sie uns mit einem Beispiel beginnen:

Stellen wir uns vor, Sie sind in einer neuen Stadt, vielleicht als Tourist:in, in der Freizeit oder aus geschäftlichen Gründen. In der Stadt gibt es eine Reihe von Orten, die man gesehen haben muss, wie z. B. Museen, Cafés, Strandpromenaden, Denkmäler, Kulturläden und Märkte. Sie erhalten dann einen Papier-Stadtplan, auf dem Sie die Punkte finden, die Sie unbedingt sehen müssen. Die touristischen Punkte sind alle ausschließlich als rote Punkte markiert. Würde dieser Stadtplan Ihrer Meinung nach Ihre Tour durch die neue Stadt erleichtern? Vermutlich nicht.

Deshalb lernen Sie im folgenden, eine Karte mit verschiedenen Symbolen und Farben zu erstellen. Was Sie nach der Anwendung von Styling-Konzepten in Ihrer Karte sehen, ist eine dynamische visuelle Darstellung der Daten, mit denen Sie arbeiten.

Wichtige Bedienfelder, Registerkarten und Darstellungsarten

Layergestaltung-Bedienfeld

Dieses Bedienfeld ist gewissermaßen eine Abkürzung zu einigen Funktionen des Dialogs “Layereigenschaften”. Es bietet Ihnen eine schnelle und praktische Möglichkeit, das Rendering und das Verhalten eines Layers zu definieren und seine Auswirkungen zu visualisieren, ohne den Layer-Eigenschaften-Dialog zu öffnen.

Es erspart Ihnen nicht nur den Umgang mit dem modalen und blockierenden Dialog der Layereigenschaften, sondern auch die Überfrachtung des Bildschirms mit Funktionsdialogen, da die meisten von ihnen (Farbauswahl, Effekteigenschaften, Regelbearbeitung, Beschriftungsersetzung…) eingebettet sind: Wenn Sie z. B. auf die Farbschaltflächen im Layer-Bedienfeld klicken, wird der Farbauswahldialog im Layer-Bedienfeld selbst geöffnet und nicht als separater Dialog.

Wählen Sie im Layergestaltung-Bedienfeld aus der Dropdown-Liste einen Layer aus. Sie können nun:

Eine weitere leistungsstarke Funktion dieses Bedienfelds ist das Kontrollkästchen Live-Aktualisierung. Aktivieren Sie es und Ihre Änderungen werden automatisch in der Kartenansicht gerendert, während Sie fortfahren. Sie müssen nicht mehr auf die Schaltfläche “Anwenden” klicken.

Um das Bedienfeld zu aktivieren, klicken Sie auf Ansicht->Bediefelder und markieren Sie dann Layergestaltung.

Bedienfeld Layergestaltung

Abbildung 4.1: Bedienfeld Layergestaltung

Registerkarte “Symbolisierung” in den Layereigenschaften

Um auf die Registerkarte “Symbolisierung” zuzugreifen, doppelklicken Sie auf den Layer, um die Layereigenschaften zu öffnen. Wäheln Sie dann die Registerkarte Symbolisierung.

Hier können Sie die diverse Einstellungen machen um zu beeinflussen, wie Ihre Daten dargestellt werden. In den Screenshots unten sehen Sie die Symbolisierung-Registerkarten für Vektor- bzw. Rasterdatensätze;

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Abbildung 4.2: Symbolisierung für Vektor- und Rasterlayer

Raster-Rendering: Kanal-Rendering

QGIS bietet vier verschiedene Darstellungsarten an. Die Wahl der Darstellungsart hängt vom Datentyp ab. Der voreingestellte Darstellungstyp ist Einkanalgraustufe. Sie müssen ihn je nach Datentyp auf den entsprechenden Typ umstellen.

Vektor-Rendering

Wenn Sie Geodaten-Layer in QGIS Desktop laden, werden diese mit einem zufälligen Single-Symbol-Darstellungsart gestylt. Um dies zu ändern, klicken Sie auf Layer->Layereigenschaften->Symbolisierung.

Im Menü oben links stehen mehrere Darstellungsart-Optionen zur Verfügung:

Hauptinhalt

Teil 1: Grundlegende Raster- und Vektorsymbologie

Die Symbologie von Vektordaten kann durch Transparenz, Farbe, Drehung und Größe variieren.

Inhalt

Beispiel 1: Vektordarstellung

  1. Zur Demonstration dieses Beispiels werden zwei Beispieldatensätze verwendet: Die Schulen und die Landkreise vom Landkreis Mittelsachsen.
  2. Fügen Sie die beiden Vektorlayer zu QGIS hinzu.
  3. Schauen Sie sich an, wie die Daten standardmäßg dargestellt werden. Die Füllfarben aus dem Screenshot sind möglicherweise nicht die gleichen woe bei Ihnen, da QGIS die Farben für beim Anwendungsstart zufällig auswählt.

Standard-Darstellung

Abbildung 4.3: Standard-Darstellung

  1. Doppelklicken Sie auf den “Mittelsachsen” der die Grenze des Landkreises beschreibt.
  2. Wählen Sie im erscheinenden Menü die Registerkarte Symbolisierung.
  3. Ändern Sie die Füllfarbe auf Transparente Füllung: ** Klicken Sie auf den Dropdown-Pfeil unter “Füllfarbe”.**
  4. Das Ergebnis sollte wie unten dargestellt aussehen.

Transparente Füllung für das Polygon

Abbildung 4.4: Transparente Füllung für das Polygon

  1. Der nächste Schritt ist die Symbolisierung des Punkt-Layers - den Schulen.
  2. Doppelklicken Sie auf den Layer Schulen-Mittelsachsen, um den Dialog Layereigenschaften zu öffnen. Ändern Sie den Rendertyp von Einzelsymbol auf Kategorisiert, wählen Sie als Eigenschaft den Wert. Der Wert stellt den Bereich von Interesse dar. Legen Sie das Symbol und die Farbrampe fest. Klicken Sie dann auf Klassifizieren. In unserem Beispiel werden wir die Schulen wieder nach ihrer barrierefreiheit für Rollstühle klassifizieren.

Der Layereigenschaften Dialog für den Schullayer

Abbildung 4.5: Der Layereigenschaften Dialog für den Schullayer

  1. Die resultierende Karte sollte wie folgt aussehen

Kartendarstellung der Schulen

Abbildung 4.6: Kartendarstellung der Schulen

  1. Denken Sie daran, die Layer im Layer-Bedienfeld so anzuordnen, dass der Polygon-Layer unterhalb des Punkt-Layers liegt. Dadurch wird die Punktebene sichtbar.

Beispiel 2: Rasterdarstellung

  1. Doppelklicken Sie auf den HRSL_Mittelsachsen Rasterlayer.
  2. Wählen Sie im erscheinenden Menü die Registerkarte Symbologie
  3. Ändern Sie die Darstellungsart auf “Einkanalpseudofarbe”.

Symbolisierung-Menü

Abbildung 4.7: Symbolisierung-Menü

  1. Legen Sie die Interpolation, den Farbverlauf und den Modus fest. Klicken Sie auf Klassifizieren. Das Ergebnis ist eine Choroplethenkarte, die die Bevölkerungsdichte zeigt.

Bevölkerungsdichte im Landkreis Mittelsachsen

Abbildung 4.8: Bevölkerungsdichte im Landkreis Mittelsachsen

  1. Zoomen Sie hinein, um die neue Karte feiner zu sehen.

Vergrößerte Karte

Abbildung 4.9: Vergrößerte Karte

  1. Alternativ können Sie auch das Layergestaltung-Bedienfeld verwenden.

Teil 2: Effekte

  1. Im folgenden wollen wir uns noch ein wenig mit fortgeschrittenen Darstellungsarten beschäftigten. Ladne Sie dzau den HRSL_Mittelsachsen und den Mittelsachsen Layer. In diesem Tutorial wird erklärt, wie Sie die Zeicheneffekte und Blending-Modi für eine bessere Darstellung verändern können.

Der anfängliche Arbeitsbereich

Abbildung 4.10: Der anfängliche Arbeitsbereich

  1. Öffnen Sie das Fenster Layereigenschaften und klicken Sie dann auf den Menüpunkt Symbolisierung für den Sachsen-Layer.

Unten im Menü befindet sich ein Kontrollkästchen für Zeicheneffekte. Aktivieren Sie dieses, und klicken Sie dann auf die Schaltfläche Effekte einstellen rechts daneben:

Layereigenschaften-Fenster und Symbologie-Menü

Abbildung 4.11: Fenster “Layereigenschaften” und Menü “Symbolisierung”

  1. Es öffnet sich ein neuer Effekteigenschaften-Dialog

Effekteigenschaften-Dialog

Abbildung 4.12: Effekteigenschaften-Dialog

  1. Sie können sehen, dass der einzige aufgelistete Effekt derzeit ein Quelleffekt ist. Quelleffekte sind nicht besonders aufregend - alles, was sie tun, ist, die ursprüngliche Ebene unverändert zu zeichnen. Ändern Sie dies in einen Weichzeichner-Effekt, indem Sie auf das Kombinationsfeld Effekttyp klicken und Verwischen auswählen. Sie können dann mit den Parametern herumspielen.

Effekttyp Verwischen auswählen

Abbildung 4.13: Effekttyp Verwischen auswählen

  1. Wenden Sie nun die Einstellungen an, Sie werden sehen, dass die Polygonebene nun unscharf ist. Jetzt geht’s voran!

Unscharfe Ebene

Abbildung 4.14: Unscharfe Ebene

  1. Öffenen Sie den Effekteigenschaften-Dialog erneut. Lassen Sie uns etwas Fortgeschritteneres ausprobieren. Anstatt nur einen einzigen Effekt zu verwenden, können Sie mehrere Effekte miteinander verknüpfen, um verschiedene Ergebnisse zu erzielen. Lassen Sie uns einen traditionellen Schlagschatten erzeugen, indem wir einen Schattenwurf-Effekt unter dem Quellen- und dem Verwischen-Effekt hinzufügen. Sollten Sie noch die transparente Füllung des Layers aus dem letzten Schritt ausgewählt haben, sollten Sie diese nun zu einer Farbe ändern um ein schöneres Resultat zu erhalten.

Dialog Effekteigenschaften

Abbildung 4.15: Dialog Effekteigenschaften

  1. Effekte werden von oben nach unten gezeichnet, so dass der Schlagschatten unter den Quellpolygonen erscheint

Schlagschatten-Effekt

Abbildung 4.16: Schlagschatteneffekt

  1. Sie können so viele Effekte stapeln, wie Sie möchten. Zum Beispiel ein inneres Glühen über einem Quelleneffekt, mit einem Schattenwurf unter allem. Probieren Sie es aus!

Insgesamt ist zu beachten, dass Effekte entweder auf eine gesamte Ebene oder auf die einzelnen Symbolebenen für Merkmale innerhalb einer Ebene angewendet werden können. Im Grunde sind die Möglichkeiten nahezu unbegrenzt! Python-Plugins können dies noch weiter ausbauen, indem sie zusätzliche Effekte implementieren.

Weitere Beispiele dafür, was Sie mit Misch- und Zeichemodi in QGIS machen können, finden Sie hier:

Teil 3: Geometriegeneratoren

Inhalt

Tutorial

Ein Geometriegenerator ist ein Symbol-Layer-Typ, der es Ihnen ermöglicht, mit Hilfe von Code neue Geometrien aus bestehenden Features zu erstellen und die neuen “generierten” Geometrien als Symbole zu verwenden, auf die wiederum Stile angewendet werden können. Dies ist eine leistungsstarke Funktion, die am besten anhand eines Beispiels erklärt wird.

Sie können die Symbolik des Geometriegenerators mit allen Layer-Typen (Punkte, Linien und Polygone) verwenden. Das resultierende Symbol hängt direkt vom Layer-Typ ab.

In aller Kürze: Die Geometriegenerator-Symbologie ermöglicht es Ihnen, einige räumliche Operationen innerhalb der Symbologie selbst auszuführen. So können Sie z. B. eine echte räumliche Schwerpunktoperation auf einem Polygon-Layer ausführen, ohne einen Punkt-Layer zu erstellen.

Außerdem haben Sie alle Darstellungsoptionen, um das Aussehen des resultierenden Symbols zu ändern. Hier ein kleines Beispiel:

  1. Doppelklicken Sie auf den Sachsen Layer
  2. Klicken Sie auf Einfache Füllung und ändern Sie den Layer-Typ Symbol in Geometriegenerator. Bevor Sie mit dem Schreiben der räumlichen Abfrage beginnen, wählen Sie den Geometrietyp in der Ausgabe. In diesem Beispiel werden wir Zentroide für jedes Feature erstellen, also ändern Sie die Geometrieart auf Punkt / Mehrpunkt.

Zentroid-Operation auf Sachsen-Layer

Abbildung 4.17: Zentroid-Operation auf Sachsen-Layer

  1. Wenn Sie auf OK klicken, sehen Sie, dass der administrative Layer als Punkt-Layer gerendert wird. Wir haben gerade eine räumliche Operation innerhalb der Layer-Symbologie selbst ausgeführt.

HRSL-Layer mit Centroid aus dem Vektorlayer

Abbildung 4.18: HRSL-Layer mit Centroid aus dem Vektorlayer

  1. Beachten Sie, dass eine alternative und einfachere Möglichkeit, räumliche Abfragen zu schreiben, die Verwendung des “Ausdrucksdialogs” ist. Klicken Sie auf die Schaltfläche, um das Dialogfeld zu öffnen. Hier haben Sie Zugriff auf eine umfangreiche Funktionsreferenz. Sie können nach einer Funktion anhand ihres Namens suchen. Geben Sie zum Beispiel centroid in die Suchleiste ein.
  2. Mit dem Geometrie-Generator Symbologie können Sie wirklich über den Rand der normalen Symbologie hinausgehen.
  3. Wenn Sie noch weiter gehen wollen, schreiben Sie eine räumliche Abfrage, um eine Pufferzone um den Punkt-, Linien- oder Polygon-Layer zu berechnen.

Quizfragen

1.N/A

Quizantworten

1.N.A